Chronologie des Scheiterns

 

 

Ein nicht ganz richtiger Titel (klingt aber cool), denn wer eine Alpintour  abbricht ist nicht gescheitert sondern hat im Normalfall eine rationale Entscheidung getroffen. Manchmal spielt auch die Psyche einfach nicht mit oder man hat, ganz banal, einen schlechten Tag.

 

So I proudly present:  unsere "Chronologie des Scheiterns" (wird wohl stetig erweitert):

 

"Alpenland", Zillertal

siehe Alpingeschichten

 

"Adonis - Direkteinstieg", Parete San Paolo

Eine schöne Tour, mit Direkteinstieg jedoch um Welten schwerer. Kleingriffig, steil, mäßig abgesichert. Dann doch lieber die Verschneidung.

 

"Hasta siempre commandante", Monte Casale

Mal ein neues Gebiet austesten - grundsätzlich nicht schlecht. Die erste Länge schon unverhältnismäßig schwer, außerdem ein Bolt mit fehlender Lasche - lassen wir lieber bleiben!

 

"Rampa con Pilastro", Due Laghi

Zweimal hat Sprinter nach der ersten Länge mit pumpenden Armen abgeseilt. Beim dritten Mal hatte er den Dreh raus - und ich bin vor Angst fast gestorben! Abdrängende Rampenkletterei, mit einer gar nicht motivierenden Aussicht auf die zweite Länge - nur für Hardcore - Rampenliebhaber!

 

"Via del Popi", Nago

Die Schuppe in der ersten Länge haben wir noch todesmutig überwunden. Die erste brauchbare Sicherung in Länge zwei ist Meilen entfernt. Wir begraben die Hoffnung, in "Dos Casina" das Kletterglück zu finden.

 

"Via dell universo", Nago

Ich hangle mich einer rampigen Querung entlang - halten die Griffe? Und hält der Fels die nächste Sicherung? Soviel Ungewissheit, und in der zweiten Länge schaut es nicht besser aus - Abbruch

 

"Via l´ombra e l´apparizine del mondo", Coste dell Anglone

"Der Schatten und die Erscheinung der Welt" – welch wohlklingender Name für eine sicherlich wohlfeile Tour... leider nicht für uns. Schon die erste Länge (6-) brachte mich deutlich über meine Grenzen. Reichlich staubiger Fels, karge Absicherung und ein Quergang strapazierten meine Psyche. Wenn weiter oben noch zwei 7er Längen warten sollte man früh genug die Reißleine ziehen – und einen Abgang machen solange es noch möglich ist. In diesem Fall nach der ersten Länge.

Wer´s doch probieren will: Topo

 

"Via delle Fontane", Mandrea

siehe hier

 

"Sindrome da Makita", Arco

siehe hier

 

"Selene", Arco

siehe hier

 

"Due Pareti", Arco

Nach einer Länge hatte ich mich genug blamiert - Abbruch nach ebendieser.

 

„Helena“, Arco
Es war Winter, es war kalt, Sprinters Plattenklettertechnik noch nicht ausgefeilt genug – Abbruch in der 2. Länge, mittlerweile geklettert

 

„Anche le donne voglie arrampicare“, Arco
Eine Tour mit einem solchen Namen sollte man schon aus Prinzip abbrechen! Ich flog aus dem ekelhaften Quergang in der 3. Länge und konnte mich nur auf höchst peinliche Weise befreien. Danach hatte ich keine Lust mehr.

 

„Orfeo“, Arco
Sprinter schmiss das Topo vom 2. Stand. Ohne trauten wir uns nicht weiter. Abbruch nach der 2. Länge, mittlerweile geklettert

 

„Lo scansafatica“, Arco
Nässe in der 4. Länge , auch nach mehreren Versuchen unbezwungen - siehe Alpingeschichten

 

„Fuga del hades“ , Arco
Mein ewiges Projekt. Startet mit einem „athletischen“ überhängenden Quergang. Zu athletisch für mich – zweimal abgebrochen, mittlerweile geklettert

 

„Il sole che struttura“, Arco
Spärlich abgesicherte Platten – nichts für Sprinter. Abbruch vor der 3. Länge

 

„Demetra  Arco
kurze dafür unschöne Tour. Nach der 2. Länge reichte mir die Quälerei – Abbruch

 

„Via ?", Regina del Lago
ein Meisterwerk der optischen Täuschung! Sieht von unten aus wie ein Spazierweg, ist aber Plattenschleicherei auf einer abschüssigen Rampe – nix für mich. Abbruch nach der 1. Länge

 

„Plattenzauber“, Lechtaler Alpen
Verlaufen im Zustieg, ewig gebraucht für die erste Länge – ungünstige Voraussetzungen für eine long line – Abbruch nach der ersten Länge, mittlerweile geklettert 

 

„Romantica“, Wilder Kaiser
Wir wollten den Schnee nicht wahrhaben. Nach der 3. Länge konnten wir ihn nicht mehr ignorieren – Abbruch

 

„Via attraverso la friabilita“, Arco
„Der Weg durch die Brüchigkeit“…. Wenn das „brüchig“ schon im Namen steckt…Abbruch nach der ersten Länge, mittlerweile geklettert

 

„Strada del sole“, Ötztal
die erste Länge, eine 5, fühlte sich an wie 7. Die 7 weiter oben wollte ich mir daraufhin gar nicht erst geben. Abbruch nach der ersten Länge.

 

„Rolling Stones“, Hasliwand Landeck
Trotz der vielen Bolts sah die Wand unbeklettert aus. Mag Sprinter gar nicht. Abbruch nach der ersten Länge.

 

"Grundschartner", Zillertal

Wohl der zeitaufwendigste Abbruch ever... nach 4 Stunden Zustieg STAU am Einstieg. Sachen gibt´s!

 

"Dülfer", Steinerne Rinne / Kaisergebirge

Schatten und eine tickende Uhr... schade aber die Vernunft siegt, siehe hier

 

"Dreierweg", Leuchsturm, Kaisergebirge

Aus Nächstenliebe abgebrochen, siehe hier